Ein Mann kam zu mir mit einer Art Erschöpfungssyndrom und dem Wunsch nach „Psychotherapie“. Er arbeitet sehr viel und gerne, wenn er aber nach Hause kommt, fließt er auseinander „wie ein Pudding“ und hat keinerlei Interessen mehr, als auf dem Sofa zu sitzen, „nicht einmal“ fernsehen. Im Gespräch zeigte sich, dass er vor ein paar Monaten eine Art Ausbruch hatte, und nun verstanden hat, dass er Hilfe von außen braucht, auch wenn ihm das peinlich ist. Nun sitzt er also hier mit mir und kann aber doch ganz gut die Situation annehmen. Mit SKY begleite ich das Gespräch unmerklich. Ich biete ihm SKY dann offen als eine Art Experiment an. Er soll eine unangenehme Emotion „aussuchen“ und vergrößern. Damit tut er sich schwer. Das habe ich bei Männern schon oft erlebt, dass sie sich Emotionen nicht gut vergegenwärtigen können, wenn sie gerade „nicht da“ sind.  Nach ein paar Anläufen gelingt es ihm doch, eine Emotion zu finden, die er auch ein klein wenig vergrößern kann. In diesem Fall achte ich darauf,  SKY erstmal „auszuschalten“, damit er nicht das Gefühl kriegt, der Technik nicht gewachsen zu sein. Er macht also ohne SKY eine Emotion groß, um sie überhaupt mal wahrzunehmen, und erst dann schalte ich SKY an. Er fängt ein bisschen an zu grinsen, und ich weiß, dass er das Gefühl nicht mehr hat. Deutlich ist aber spürbar, dass er sich als „Versager“ fühlt, wenn er meine Anweisung nicht befolgen kann, die Emotion „größer zu machen“. Er weiß ja nicht, dass ich sozusagen unmerklich „dagegen arbeite“. Damit wir überhaupt weitermachen können, erkläre ich SKY: Er macht die Emotion größer, ich mache sie durch SKY kleiner. Das Ziel ist, dass sie weg ist. Dafür muss sie lange genug groß sein, damit ich arbeiten kann. Es ist also kein Versagen, wenn am Ende die Emotion weg ist statt groß ;-). Mit diesem Experiment beenden wir die Sitzung. Ich gebe ihm als Hausaufgabe, zu jeder Emotion, die im Laufe der nächsten Tage bei ihm auftaucht, „Hallo“ zu sagen, sie einfach nur wahrzunehmen und weiter nichts damit zu tun als wahrzunehmen und zu begrüßen. Das  „Wer bist Du wirklich“ ist für ihn gar nicht zu beantworten, da sein Identitätsgefühl und die Emotion dazu völlig blockiert ist. Er spürt sich nur in der Arbeit, das ist seine einzige Ressource.

Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht.

Helga Weyer

PRAXIS WEYER - Psychotherapie, Coaching, Beziehungsberatung -- Zur Pointnermühle 34 -- 85435 Erding -- 0152 - 36345192 ----- Aus einer Handwerkerfamile kommend habe ich mich seit fast 30 Jahren intensiv mit Gestalttherapie beschäftigt, die ich seit einigen Jahren nebenberuflich anbiete. Nun stieß ich in 2011 zufällig auf das Geistige Heilen und war derartig fasziniert, dass ich kurz darauf mit der Ausbildung in der Ecole San Esprit bei Annette begann. Mein Leben und meine Lebenseinstellung haben sich seitdem noch mehr zum Leichten und Positiven verändert. Meine gestalttherapeutische Arbeit steht inzwischen auf ganz anderen Füßen. Besonders die Technik "Sky" hat es mir angetan, die ich mit großem Erfolg bei meinen Klientinnen anwende. Latente Depressionen können verschwinden, Ängste, negative Glaubenssätze, alles, woran wir Therapeuten oft monatelang gearbeitet haben, lässt sich effektiv in wenigen Stunden lösen. Nach nur einer Sitzung tut sich bei manchen KlientInnen schon so viel, dass sie einen Aktivitätsschub kriegen und Sachen anpacken, die sie vorher ewig aufgeschoben haben. Egal, ob es sich dabei um Handlungen oder innere Wandlungen handelt.

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2. Juli 2012 Helga Weyer