Eine Freundin bat mich um eine SKY-Sitzung, weil sie kaum noch ihre Emails anschalten konnte. Immer bekam sie auch Emails von ihrem seit kurzem getrennt lebenden Ex-Mann, der sie mit Schuldzuweisungen überschüttet. Sie brachte extra einen Stapel ausgedruckter Emails mit, die sie am Anfang kaum anschauen konnte. Wir arbeiteten mit SKY. Viele Schichten von emotionalen Verflechtungen kamen zum Vorschein, doch schien sich alles im Kreis zu drehen. Wir kamen dann darauf, dass sie nicht die Kontrolle haben möchte, da sie ja dann die Verantwortung für ihr Leben übernehmen müsste. Das aber behält sie sich aus Rache an ihrem Vater vor, der immer wollte, dass sie auf eigenen Füßen steht. Wir brachen dann an dieser Stelle die SKY-Sitzung ab. Sie war an einem Punkt angelangt, der es ihr ermöglichte, die Emails sachlicher zu betrachten und ihre Eigenverantwortung weiter zu integrieren. Da werden wir dann in einer weiteren Sitzung weitermachen und dann nicht mehr in der alten Sackgasse landen.
Jetzt, nach ein paar Wochen und einer weiteren Sitzung hat sie mir folgendes zurückgemeldet: „Vor ein paar Tagen habe ich meinen Exmann angerufen, weil ich etwas zu klären hatte. In letzter Zeit ist er jedesmal nach kurzer Zeit laut geworden und hat mir uralte Schuldvorwürfe gemacht. Diesmal hatte ich mir vorgenommen, in so einem Fall ihm anzukündigen, dass ich auflegen würde, wenn er weiter schreit. Auch diesmal wieder fing er bald an, laut zu werden. Dreimal wiederholte ich meine Drohung, dass ich auflegen würde, dann legte ER auf. Mist, das wollte ich doch mal tun. Also rief ich ihn wieder an, und er schrie bald weiter. Diesmal hat mich das nicht eingeschüchtert. Ich habe einige Male in Ruhe beharrlich den Satz wiederholt: Willst Du weiter schreien oder willst Du wissen, was ich Dir zu sagen habe? Und dann hörte er auf, wir konnten mein Anliegen besprechen und beendeten das Gespräch in Ruhe. Ich habe jetzt das Gefühl, dass ich endlich kapiert habe, wie ich aus der Rolle des Kaninchens vor der Schlange rauskomme, wenn er rumschreit. Ich habe keine Angst mehr davor. Schade, dass ich das während der Ehe noch nicht konnte.“
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